Schweizerhof think tank

Wirtschaft und Politik

Linearität als verzerrte Wahrnehmung der Wirtschaftsakteure

Es scheint in der Natur des Menschen zu liegen, Entwicklungen jeglicher Art linear zu adaptieren.

Linearität ist jedoch bei weitem nicht die Regel. Diese falsche Annahme führt immer wieder zu grossen wirtschaftlichen Verwerfungen, die menschlichen Ursprungs sind. Der Kontrollillusion erlegen, die Sache im Griff zu haben, weil sie sich ja linear entwickelt, tappen die Menschen immer wieder in dieselbe Falle. Das Resultat mündet immer in gigantische Vermögensvernichtung oder andere Ereignisse mit katastrophalen Kollateralschäden. Es trifft dann jeweils alle, die Armen, die Mittelschicht und auch die Reichen, obwohl es Letzteren dann immer noch gut gehen kann. Wer von sehr viel etwas verliert, der hat immer noch genug. Die Unter- und Mittelschicht verfügt über nur geringe oder gar keine Reserven, die dann ganz wegschmelzen werden. Ein nachhaltiger wirtschaftlicher Tiefgang führt oft zu sozialen Unruhen mit unterschiedlicher Ausprägung sich regender Kräfte. Ausschreitungen können zur Tagesordnung werden. Wer nichts mehr hat, hat auch nichts zu verlieren. Regierungen geraten unter Druck und sind gleichzeitig in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt, meistens selbstverschuldet. Dazu aber später. Es kommt zur Spaltung in der Bevölkerung. Fremdenfeindlichkeit wird salonfähig. Jemandem muss man ja an allem die Schuld geben können. Die Aufzählung negativer Ausprägungen könnte hier weitergeführt werden. Und all dies aufgrund einer fälschlicherweise angenommenen Kontrollillusion.

Was aber ist mit der verzerrten Wahrnehmung der Linearität gemeint? Dazu nachfolgend zur Illustration einige Beispiele, die sich ausserhalb der Wirtschaft befinden. 

Beitrag vom 06.10.2019, Autor: Heinz Schweizerhof

Die Mär von höheren Zinsen zur Steuerung der Wirtschaft 1/4

Experten fordern Geldschwemme und mehr Staatsausgaben

Es ist nichts Neues: Die Zinsen liegen weltweit auf sehr tiefem Niveau. Über 20’000 Milliarden Dollar an ausstehenden Obligationen weltweit weisen eine negative Verzinsung auf. Am extremsten präsentiert sich die Situation in der Schweiz, wo 100 % aller ausstehenden eidgenössischen Anleihen (Stand Oktober 2019) eine negative Rendite ausweisen. Die Europäische Zentralbank sowie das FED signalisieren, dass der expansive Trend anhalten wird. Eine Medizin, die jahrelang keine Wirkung zeigte, wird dem Patienten Wirtschaft mit stoischer Beharrlichkeit weiter verabreicht.

Beitrag vom 12.10.2019, Autor: Heinz Schweizerhof

Die Mär von höheren Zinsen zur Steuerung der Wirtschaft 2/4

Die aus Teil 1 suggerierte Sinnlosigkeit, sich Inflation zu wünschen, um dadurch ein höheres Zinsniveau anzustreben, soll nicht das Zinsinstrument als valables geldpolitisches Mittel der Notenbanken diskreditieren.

Beitrag vom 15.10.2019, Autor: Heinz Schweizerhof

Die Mär von höheren Zinsen zur Steuerung der Wirtschaft 3/4

Motivation der Notenbanken

In Teil 1 wurde über die Fragwürdigkeit, sich Inflation zu wünschen, und in Teil 2 über den Preis für das Geld und die marktwirtschaftlichen Regeln von Angebot und Nachfrage gesprochen.

Was versprechen sich die Akteure mit einer höheren Inflation und damit zusammenhängenden höheren Zinsen?

Beitrag vom 17.10.2019, Autor: Heinz Schweizerhof

Die Mär von höheren Zinsen zur Steuerung der Wirtschaft 4/4

Die These der avisierten Endlösung der Staasverschuldung

Im Beitrag «Linearität als verzerrte Wahrnehmung der Wirtschaftsakteure» wurde u. a. auf die Entwicklung der Staatsschulden sowie die Bilanzen der Notenbanken eingegangen. Beide Grössen zeigen uns eine Entwicklung, die man, etwas abgeschwächt formuliert, als hoch gefährlich beschreiben muss. Um uns die Dimension vor Augen zu halten, wird nachfolgend die grafische Übersicht dargestellt.

Beitrag vom 17.10.2019, Autor: Heinz Schweizerhof

Zeit und Gelegenheit den Euro abzuschaffen!

Die Geburt des Euros
Der Euro erblickte offiziell 1999 das Licht der Welt. Erst im Jahre 2002 wurden Münzen und physisches Papiergeld eingeführt. Der Einführung des Euros gingen Jahrzehnte an Vorbereitung voran. In einem ersten Schritt versuchte man sich mit der Anbindung der unterschiedlichen Währungen an eine Bandbreite innert derer sich die Wechselkurse der betroffenen Währungen zu bewegen hatten. Es war die Aufgabe der nationalen Notenbanken, diese Bandbreite einzuhalten. Bereits damals zeigte sich, wie schwierig dieses Unterfangen war. Einige Länder mussten aus diesem Verbund aussteigen, andere konnten sich darin halten, nachdem man mit verschiedenen Tricks die Marktmechanismen ausgehebelt hatte.

Beitrag vom 27.04.2020, Autor: Heinz Schweizerhof

Wenn sich Regierungen auf falsche Wirtschaftsprognosen stützen

Das SECO liegt wieder daneben!
Vor wenigen Wochen war von der IWF Präsidentin, Kristalina Georgiewa, zu vernehmen, dass aufgrund der Corona-Pandemie die Weltwirtschaft im Null-Komma-Prozent Bereich zurückgehen würde. Das Staatssekretariat für Wirtschaft bekannte ebenfalls vor wenigen Wochen, dass die Schweizer Wirtschaft eine Rezession von -1.5% im BIP und einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 2.9% zu erwarten hätte. Bereits damals verhallten die Rufe zahlreicher Warner, dass diese Zahlen wohl zu optimistisch sein dürften. Tragisch wird es, wenn Regierungen, aufgrund solcher Schätzungen, in gutem Glauben Massnahmen einleiten, die sie, aufgrund dieser Prognosen, als gerechtfertigt erachten.

Beitrag vom 27.04.2020, Autor: Heinz Schweizerhof

Prognose der SNB vom 17.12.2020 unter der Lupe.

Eine kritische Beurteilung

Ausgangslage
In der NZZ vom 17.12.2020 geht die SNB für das Jahr 2020 von einem Rückgang um 3% des Bruttoinlandproduktes (BIP) aus. Für das Jahr 2021 prognostiziert sie ein Wachstum des BIP von 2.5% bis 3%.

Beitrag vom 03.01.2021, Autor: Heinz Schweizerhof

Wirtschaftliche Widersprüche im Fokus

Das Auftreten einer den vorangehenden oder gleichzeitigen Ereignissen widersprechende Reaktion, kann als Paradoxon bezeichnet werden. Anders gesagt: Ein Paradoxon ist ein Befund, eine Aussage oder Erscheinung, die dem allgemein Erwarteten, der herrschenden Meinung oder Ähnlichem auf unerwartete Weise zuwiderläuft oder beim üblichen Verständnis zu einem Widerspruch führt.

Beitrag vom 05.08.2023, Autor: Heinz Schweizerhof

The Drahi Report- nahe dem Fatalismus

Ausgangslage

Eitelkeit und Narzissmus dürften die offensichtlichsten Eigenschaften des früheren EZB-Präsidenten und ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi (77) sein. Ebenso bekleidete er in früheren Jahren eine leitende Position bei Goldman Sachs, bevor er das Amt des Gouverneurs der Banca d’Italia übernahm.
In einem NZZ-Artikel «Draghi fordert Milliardenspritze» vom 10.09.2024 werden aktuelle politische Forderungen Draghis mit einer kurzen Würdigung seiner letzten «Verdienste» wiedergegeben. Wobei das Wort «Verdienste» bewusst in Anführungs- und Schlusszeichen gesetzt wurde. Es genügt ein bescheidenes historisches Wissen von seiner Tätigkeit und deren Auswirkungen, um in einen Fatalismus zu verfallen, sollte seinen Forderungen, nach einer weiteren Milliardenspritze, nachgekommen werden. Die Chancen, dass dieser Forderung auf EU-Ebene nachgekommen wird, stehen bei nahezu 100 %. Die Zerstörungskraft der zwei Atombomben im Zweiten Weltkrieg dürfte eine weitaus geringere Wirkung erzielt haben als die Umsetzung dieser Forderungen.

Beitrag vom 28.09.2024, Autor: Heinz Schweizerhof